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1906 war der Anfang vom Ende. Zumindest für Urgetreide. Bis zur Einführung des ersten gezüchteten Hybridweizens war jedoch (nicht nur) die britische Getreidelandschaft äußerst vielfältig. Unsere Vorfahren bauten über Jahrhunderte genetisch komplexe Sorten von Weizen, Roggen, Gerste und Co. an – Pflanzen, die um ein Vielfaches robuster und anpassungsfähiger waren als modernes Getreide, das in Monokulturen vor allem zur Massenproduktion dient.
The Oxford Artisan Distillery geht wortwörtlich zurück zu den Wurzeln. Größtenteils in einem Radius von ca. 80 km um die Universitätsstadt Oxford wird exklusiv für die 2017 gegründete Brennerei Urgetreide angebaut. Überlieferte Sorten von Roggen, Weizen und Gerste werden nach nachhaltigen Methoden angebaut, die zuletzt um 1800 geläufig waren. Diese „regenerative“ Landwirtschaft vermeidet Pestizide, bezwingt Unkraut lieber durch Klee und schont die Felder vor der zerstörerischen Wirkung des Pflügens. So entstehen nicht nur biodiverse Ökosysteme. Der Anbau verbessert aktiv die Qualität des Bodens und die Lebensbedingungen von Insekten und Vögeln.
In der britischen Tradition verwurzelt sind auch die Brennblasen der Oxford Artisan Distillery. „Nautilus“ und „Nemo“ wurden von South Devon Railway Engineering handgefertigt, einem der letzten großen Kupferschmiede Englands. Die ungewöhnlichen Stills produzieren über 50.000 Liter natürliche Spirituosen im Jahr. Dazu zählen neben Gin und Vodka auch Whiskys. Für alle Produkte der „Grain-to-glass“-Destillerie gilt: Der Aufwand, über viele Jahre hinweg alte Getreidesorten ausfindig zu machen, wiederzubeleben und zu kultivieren, hat sich gelohnt. Was in die edlen Flaschen fließt, besitzt charakteristische Malz- und Karamelltöne und ein seidenweiches Mundgefühl.